am Salz-Wanderweg  und am Weg "Vielfalt im Wettertal"  blauerkringel ,  hessenweg4

Salzwiesen bei Wisselsheim

und Salzpflanzen an den Bad Nauheimer Gradierbauten

Erdbeerklee? Salz-Milchkraut? Strand-Dreizack? Salzbunge? Strandsimse? Meeresbinse? Salzschwaden?
Wer kennt diese Pflanzen?

Salzpflanzen erwartet man am Meer. Doch es gibt auch einige wenige natürliche Vorkommen im Binnenland, in der Umgebung von Salzquellen. Hier wachsen ganz besondere Pflanzen. Sie stehen unter Schutz. Deshalb bitte auf den Wegen bleiben.           

       Der Erdbeerklee
   leider sind die Früchte nicht genießbar

 

Erstmals wurde die Pflanzenwelt der Wisselsheimer Salzwiesen 1713 beschrieben, also sehr früh. Der Lehrer Osswald hat bereits 1927 die Schaffung eines Naturschutzgebietes gefordert, das dann endlich im Jahr 1977 realisiert wurde.  Der Sumpf-Löwenzahn wurde hier entdeckt und erstmals wissenschaftlich beschrieben. Häufig ist bei Salzpflanzen, auch Halophyten genannt,  eine bläulich-grüne Farbe. Ebenfalls häufig sind dicke Blätter. Zu viel Salz ist auch für Salzpflanzen schädlich. Deshalb haben sie Mechanismen entwickelt um Salz auszuscheiden oder/und Salz in der Pflanze zu verdünnen. Die bläuliche Farbe entsteht durch Salzausscheidungen, die dicken Blätter durch das Verdünnen
von Salz.

Im Naturschutzgebiet Wisselsheimer Salzwiesen wurden 280 verschiedene Blütenpflanzen nachgewiesen. Davon wurden 13 Arten auf der roten Liste als gefährdet oder stark gefährdet eingestuft. Eine angepaßte Nutzung, Mähen oder Beweiden, ist essentiell um ihren Lebensraum zu erhalten. Die Salzpflanzen sind meist niedrig, sonnenliebend und konkurrenzschwach. Hochwüchsige Pflanzen können diese besonderen Biotope zerstören.
Auch eine Vernachlässigung der Grabensysteme ist gefährlich. Vernäßte Standorte können schlechter als Weide oder Wiese genutzt werden. Zudem bleibt das Regenwasser stehen und verdünnt das Salzwasser. Dann können normale Pflanzen die Salzpflanzen verdrängen.

       

Meeresbinse

   

   Meeresbinse (Bolboschoenus maritimus)
   wurde früher als Flechtmaterial verwendet

 

Informationstafel Salzpflanzen

Am Osswald-Stein steht seit 2007 eine Informationstafel der Arbeitsgemeinschaft Geschichte zu den Salzpflanzen.

 

Woher kommt nun das Salz?  Aus dem so genannten "Zechstein-Meer". Ein unterirdischer Salzwasserstrom bringt das Salz aus der Gegend um Fulda bis zum Taunus.  Er fließt dabei um den Vogelsberg herum.  Bad Nauheim und seine Stadtteile werden dabei besonders großzügig bedacht, mit Sprudeln, Trinkquellen und Salzwiesen.

Eine Karte zeigt den Verlauf des Salzwasserstromes  Link